In der Post-COVID-Ära ist hybrides Arbeiten ebenso alltäglich geworden wie die Nutzung persönlicher mobiler Geräte für die Arbeit. Diese beiden Trends haben zu zahlreichen blinden Flecken in der IT-Umgebung von Unternehmen geführt. Cyberkriminelle nutzen diese Lücken in der Sichtbarkeit aus, um Unternehmen auf vielfältige Weise anzugreifen. In den letzten Jahren ist eine Methode bei Cyberkriminellen besonders beliebt, um Unternehmen anzugreifen. Diese Angriffstechnik nennt sich Phishing.
Im Jahr 2021, wurden 83% der Unternehmen Opfer von Phishing Angriffen. Im darauffolgenden Jahr 2022 wurde diese Epidemie leider noch schlimmer. Laut dieses aktuellen Berichts, gab es in diesem Jahr 61% mehr schädliche URLs als im Jahr 2021 und die Zahl der Phishing Angriffe umfasste ganze 255 Millionen. Bei letzteren handelte es sich bei 76 % der Attacken um gezielte Spear-Phishing-Angriffe. Das Ziel dieser Angriffe war an Anmeldedaten heranzukommen.
In diesem Artikel beantworten wir die folgenden Fragen, die für Unternehmen entscheidend sind, um sich gegen diese Art von Cyberangriffe zu verteidigen:
Was ist Spear Phishing?
Was unterscheidet einen Spear-Phishing-Angriff von einem gewöhnlichen Phishing Angriff?
Und wie können Unternehmen sich gegen entschlossene und clevere Cyberkriminelle verteidigen, die Spear-Phishing einsetzen?
Bei Spear-Phishing-Angriffen nutzen Angreifer E-mails oder andere Plattformen, wie Social Media oder Instant Messaging, um Opfer so zu manipulieren, dass sie sensible Informationen, wie Passwörter preisgeben oder Aktionen durchführen, die zu einer Gefährdung des Systems oder dem Verlust von Daten führen. Die E-Mail oder Instant Message des Angreifers enthält einen schädlichen Anhang oder eine URL sowie das entsprechende Wording, das den Empfänger einen Notfall vorgaukelt und dazu bringt auf den entsprechenden Link zu klicken oder den Anhang herunterzuladen.
In jedem Fall ist das Ergebnis für das Opfer und sein Unternehmen schädlich. Wenn sie auf diese Masche hereinfallen, können sie Malware auf ihren Systemen installieren oder vertrauliche Informationen preisgeben, die zum Verlust von Daten und meist auch zu einem finanziellen Verlust für das Unternehmen führen.
Im Fokus von Spear Phishing Angriffen stehen ganz bestimmte Personengruppen im Unternehmen, wie hochrangige Mitarbeiter/innen, eine Person, die an vertraulichen Vorgängen beteiligt ist oder jemanden, der Zugang zu sensiblen Daten des Unternehmens oder Zugang zu Geschäftsanteilen hat. Im Gegensatz dazu, ist ein gewöhnlicher Phishing Angriff weniger auf spezifische Personengruppen als Ziele ausgerichtet, sondern ist eher generell gehalten, sodass der Zufall entscheidet, wer darauf reagiert. Außerdem wird er an mehr Personen geschickt.
Durch das Versenden dieser Massennachricht erreichen Angreifer viele potentielle Opfer, dadurch besteht die Chance, dass wenigstens einige von ihnen auf die schädliche URL klicken oder den infizierten E-Mail Anhang herunterladen. Dadurch kann der Angreifer dann erheblichen Schaden anrichten.
Vereinfacht dargestellt, ist eine übliche Phishing-Kampagne eine riskante Methode, da sie wie eine "Schrotflinte" ist und sich der Angreifer nicht sicher sein kann ob und wer auf diesen Angriff reagiert. Verglichen dazu ist eine Speer-Phishing-Kampagne wie ein Speer (daher der Name) und der Angreifer richtet seinen Speer nur auf gewisse Personen. Durch diese Fokussierung auf das Ziel, ist der Angriff höchstwahrscheinlich erfolgreich, deswegen sollten Unternehmen dieses Problem kennen und rechtzeitig handeln, um sich vor solchen Angriffen zu schützen.
Bei einer Spear-Phishing-Kampagne erkundet der Cyberkriminelle zunächst das Ziel und dessen Organisation. Dann verschickt der Kriminelle eine E-Mail oder eine Instant Message an die Opfer, das den Anschein erweckt, dass der Absender eine legitime Institution, wie eine Bank, ein Unternehmen oder eine Behörde ist. Die Nachricht ist immer personalisiert und enthält Informationen, die das Opfer höchstwahrscheinlich nützlich, interessant oder relevant findet. Durch diese Art der Informationen fallen sie mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit auf diese Art von Betrug herein.
olche "Ausrutscher ermöglichen es dann Angreifer die Opfer auszutricksen und sensible Daten, wie Passwörter zu stehlen. Der Gegner nutzt im Anschluss diese Informationen, um in den Account des Opfers einzudringen und das Unternehmensnetzwerk, die Systeme oder die Daten schließlich zu kompromittieren.
Am erfolgreichsten sind die Angriffe, bei denen die Ziele vorab ausspioniert wurden und der Angriff anschließend personalisiert gestaltet wird. Weitere erfolgreiche Methode sind außerdem jene, die Unternehmenssicherheitskontrollen umgehen, wie Email Spoofing, Drive-by Downloads und dynamische URLs. Manche Angreifer machen außerdem ihre Fleißarbeit, um Zero-Day Schwachstellen in Applikationen oder in Browsern zu finden und auszunutzen. Diese ganzen Anstrengungen unternehmen sie, da ein Spear-Phishing-Angriff einen erheblichen Gewinn einbringen kann. Das ist der Grund, weshalb Spear-Phishing eine beliebte Angriffsmethode für eine Vielzahl von Cyberkriminellen, insbesondere für abtrünnige Nationalstaaten und von Regierungen gesponserte Hacktivisten, ist.
In den letzten Jahren haben Bedrohungsakteure Spear-Phishing Angriffe genutzt, um die Zugangsdaten von Opfern zu stehlen und damit Zugang zu ihren Zielen zu erhalten: Dem Unternehmen für das das Opfer arbeitet oder mit dem das Opfer verbunden ist. Außerdem wird das Sammeln von Anmeldeinformationen wird häufig als Ausgangspunkt für viele andere schwerwiegende Sicherheitsvorfälle wie Ransomware-Angriffe und Datenexfiltration verwendet.
Spear phishing Kampagnen sind zudem häufig Teil langfristiger, mehrstufiger Advanced Persistent Threats (APTs). Angreifer können APTs nutzen, um Malware im Unternehmensnetzwerk zu installieren, geschäftskritische Daten zu exfiltrieren oder Binärdownloads durchzuführen.
Bedrohungsakteure nutzen Spear Phishing außerdem um sensible Informationen zu stehlen, wie Unternehmenskundendaten, deren Verlust das Unternehmen ernsthaft schädigen. Anschließend nutzen sie diese Daten häufig, um sie im Dark Web zu verkaufen. Das schädigt widerrum den Ruf des Unternehmens und erhöht das Risiko ´staatlicher Geldbußen. Angreifer können diese gestohlenen Daten auch nutzen um Aktienpreise zu manipulieren oder Cyberspionage zu betreiben. Zudem können Angreifer Spear Phishing nutzen, um große Netzwerke der gekaperten Computer oder "Botnets" zu entwickeln und anschließend Denial-of-Service-Angriffe (DoS) gegen die Organisation zu starten.
Wissen ist die effizienteste Waffe gegen Spear Phishing Angriffe. Die Sensibilisierung aller User für die Gefahren sowie die Schulung von Mitarbeitern zu die Anzeichen für verdächtige und potenziell bösartige E-Mails zu erkennen kann den erfolgreiche Angriffe verhindern.
Während der Schulungen sollten Users in allen der folgenden Punkte unterrichtet werden:
Simulationen sind eine weitere wichtige, defensive Taktik gegen Spear Phishing Betrug. Sie ermöglichen es Mitarbeitern das theoretische Wissen, dass sie in den Security Awareness Trainings erworben haben, in der Praxis zu üben, um in echten Angriffsfällen gut vorbereitet zu sein.
Technologie spielt zudem auch eine entscheidende Rolle bei dem Schutz von Unternehmen vor Spear Phishing. Insbesonders Tools, die die E-mail Sicherheit stärken, sind wichtig. Zum Beispiel können Anti-Spam Filter automatisch Phishing E-mails in den Spam Ordner verschieben um das versehentliche Klicken auf einen Link oder den Download schädlicher E-Mail Anhänge zu vermeiden. Gleichzeitig scannen Antivirus und Anti-Malware Tools kontinuierlich Geräte, um Malware zu erkennen und zu entfernen, die das Unternehmensnetzwerk durch Spear Phishing infiltrieren kann.
Unternehmen sollten zudem Multifaktor Authentifizierungen (MFA) implementieren. MFA bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene im Vergleich zu einem auf Anmeldeinformationen basierenden Zugriff und kann eine Systemkompromittierung verhindern, wenn Anmeldeinformationen bei einem Spear-Phishing-Angriff gestohlen werden. Außerdem sollten Security Teams sicherstellen, dass alle Unternehmenssysteme, Browser und Software regelmäßig gepatcht und aktualisiert werden um Schwachstellen (einschließlich Zero-Day Schwachstellen) rechtzeitig zu erkennen und das Netzwerk auf diese Art und Weise vor dem Eindringen von Angreifern zu schützen.
Die modernen Cyberkriminellen sind mit fortschrittlichen Tools bewaffnet, die es ihnen ermöglichen traditionelle Sicherheitskontrollen im Netzwerk und viele Threat Detection Lösungen zu umgehen. Viele nutzen die Automatisierung, um gezielte Spear-Phishing-Kampagnen in großem Umfang zu starten. Andere Angreifer nutzen hingegen Tools um jeden Angriff so individuell wie möglich zu gestalten und damit die Erfolgschancen zu steigern.
Network Detection and Response (NDR) ist ein wirksames Mittel um diese moderne Cyberkriminellen abzuschrecken. NDR ergänzt ihre bestehende Firewall Endpoint Detection & Response Lösung (EDR) um verdächtige Aktivitäten in ihrem Netzwerk zu erkennen und eine Vielzahl an Gefahren, einschließlich Spear Phishing Angriffen, zu identifizieren.
ForeNovas NovaCommand ist eine hochwertige NDR Lösung, die Ihnen einen großartigen Einblick in die gesamte Sicherheitslandschaft bietet. Es ermöglicht Sicherheitsteams nicht nur Phishing Angriffe zu erkennen und sondern solche Angriffe zu untersuchen, zu validieren und zu entschärfen, bevor Kriminelle die Unternehmenssysteme kompromittieren oder Unternehmensdaten zu exfiltrieren.
Die detaillierte Sichtbarkeit in das Netzwerk, sowie die schnelle Erkennung und die rasche Reaktion auf Vorfälle sind die drei Schlüsselelemente einer robusten Anti-Phishing-Strategie. NovaCommand erfüllt all diese Anforderungen mit Leichtigkeit. Klicken Sie hier um eine Demo von NovaCommand zu testen.